von Laura Lemm und Sabine Rodenbäck
Ein geschwungener Lidstrich macht die Augen ausdrucksvoller. Mit dem richtigen Umgang eines Eyeliners haben trotzdem viele Frauen ihre Probleme. Mit diesen Schminktipps klappt es.
App-Eyeliner (1)
Der perfekte Lidstrich: Er ist für viele Make-up-Artisten DER Geheimtipp für ein optimales Make-up. Eyeliner macht die Augen nicht nur ausdrucksvoller, man kann mit ihm auch noch wunderbar schummeln und kleine Augen optisch vergrößern. Außerdem kann er tiefliegende Augen hervorheben und Schlupflider verschwinden lassen.
Das einzige Manko: Die Handhabung eines Eyeliners gestaltet sich für viele Frauen komplizierter, als zunächst gedacht. Damit der Lidstrich jedoch perfekt geschminkt wird, haben wir für euch die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst. Also, durchlesen, schminken und immer wieder probieren!
Step-by-Step-Anleitung:Eyeliner auftragen
- Wasserfest oder nicht? Viele greifen zu einem wasserlöslichen Eyeliner, damit dieser beim unabsichtlichen Verwischen schnell wieder entfernt werden kann. Ein Fehler! Denn egal, ob man sich von einem spontanen Regenschauer überraschen lässt oder versehentlich die Augen reibt, mit einem wasserfesten Eyeliner bleibt der Strich da, wo er sein soll. Damit Panda-Augen verhindert werden, ist es also wichtig, immer zu einem wasserfesten Eyeliner zu greifen. Auf dem Beauty-Produkt findet man einen solchen Hinweis häufig unter dem englischen Begriff "waterproof".
- So hält der Lidstrich möglichst lange Für einen möglichst langen halt, sollte das Auge am oberen Wimpernkranz trocken und fettfrei sein. Dafür mit einem Kosmetiktuch das Oberlid vorsichtig abtupfen. Dierichtige Basis für einen langanhaltenden Lookbesteht dann zusätzlich aus etwas losem Puder oder einer Eyeshadow-Base, die man auf das Augenlid oberhalb des oberen Wimpernkranzes aufträgt. Das sorgt für einen besseren Halt des Eyeliners. Alternativ kann man auch etwas Kompaktpuder benutzen oder hellen Lidschatten.
- Das Auftragen: Ein großer Fehler beim Eyeliner auftragen ist, dass der Lidstrich nicht nah genug an den Wimpernkranz gezeichnet wird. Denn: Am Besten wird das Ergebnis, wenn die Farbe schon fast in den Wimpernzwischenräumen aufgetragen wird. Zudem sollte verhindert werden, dass das Auge zusammengekniffen wird. Am Besten mit dem Ellenbogen aufstützen - so bleibt die Hand ruhiger. Das Lid mit einem Finger straffen und den Kajal so nah wie möglich am Wimpernrand ansetzen. Am einfachsten gelingt der Lidstrich, wenn man ihn in zwei Zügen malt: Erst bis zur Mitte, dann von außen bis zur bereits gemalten Linie. Den Übergang leicht verwischen. Alternativ kann man auch viele kleine Striche zeichnen und diese anschließend verbinden.
- Der Schwung: Gerade Anfänger sollten sich von der Vorstellung verabschieden, dass man den Lidstrich in einem Schwung malt. In der Realität funktioniert das eher selten. Sinnvoller ist es, viele kleine Striche zu setzen, die man miteinander verbindet.
- Der Lidstrich soll über den Augenwinkel hinaus gehen? Dann hebt das Lid leicht mit dem Finger an, um Spannung zu erzeugen und besonders präzise arbeiten zu können. Den Eyeliner-Strich im 45-Grad-Winkel nach oben auslaufen zu lassen, lässt zum Beispiel Lider, die ein wenig nach unten hängen, optisch liften und vergrößern.
- Lidstrich auf dem Unterlid? Eyeliner sollte nur auf dem oberen Lid verwendet werde, da die dünne Linie das Auge sonst optische herunter zieht. Daher: Wer noch ausdrucksvollere Augen haben möchte, der sollte das untere Lid mit Kajal oder Lidschatten betonen. Mit einem Kajalstift in braun setzt man am besten Punkte zwischen die Wimpern und lässt diese mit einem weichen Pinsel oder Schwammapplikator ineinander überlaufen. Anschließend mit Transparentpuder fixieren.
- Ups, ein Patzer? Nicht schlimm, passiert jedem mal. Um ihn zu korrigieren, einen Q-Tipp mit Make-up-Entferner tränken und die Stelle vorsichtig ausbessern. Ein weicher Lidstrich, zum Beispiel mit Kajal oder Lidschatten, lässt sich auch retten, indem man ihn mit einem Pinsel oder Schwammapplikator einfach ausblendet.
Stift, Gel oder Kajal: Welches Produkt ist das Richtige?
Ein festes Wachs oder ein flüssiges Gel? Lange oder kurze Spitze? Die Beauty-Regale in der Drogerie sind voll mit den verschiedensten Produkten. Da kann es schon mal sein, dass man nach dem falschen Tool greift. Und das ist oft schon der erste Fehler. Denn: Wer den richtigen Eyeliner gefunden hat, der hat es beim späteren Auftragen sehr viel einfacher.
Hier eine kleine Übersicht, welches Produkt, für welchen Lidstrich-Typen geeignet ist:
- Für Einsteiger: Wer im Umgang mit einem Eyeliner noch nicht so geschult ist, der sollte am Besten zu einem wasserfesten Eyeliner-Stift mit langer Spitze(zum Beispiel von L'Oréal Paris oder nyx) greifen. Der Liner ist leicht in der Anwendung und hält lange.
- Für Fortgeschrittene: Die Steigerung eines Eyeliner-Stiftes ist der Gel-Stift. Dieser lässt sich ebenfalls leicht auftragen, da er sanft über die Haut gleitet. Durch die Textur lässt er sich allerdings leichter verwischen und eignet sich auch gut für Smokey Eyes.
- Für Profis: Wer schon geübt im Zeichnen von Lidstrichen ist, steigt auf einen weichen und flüssigen Eyeliner ("liquid liner pen") um. Dieser kann schneller verwischen, weshalb beim Auftragen besondere Vorsicht geboten ist. Sein Plus: Man kann besonders präzise arbeiten und verschiedene Lidstriche ausprobieren.
- Ein dramatischer Smokey-Eyes-Look gefällig? Dann greift zum Kajalstift (zum Beispiel von Dior, Maybelline oder Artdeco)Damit einen Eyeliner-Strich malen und mit einem feinen Pinsel leicht verblenden. Tipp: Den Kajalstift vorher in den Händen anwärmen - so wird das Ergebnis noch weicher.Durch seine Konsistenz eignet er sich im Übrigen auch hervorragend für Anfängerinnen. Er wirkt dezenter als ein Eyeliner-Stift und die weichen Linien lassen sich ganz leicht verwischen und so in den Lidschatten einblenden.
- Das Produkt vergessen? Keine Sorge: Denn auch mit einem ganz normalen grauen, braunen oder dunkelgrünen Lidschatten lässt sich ein Lidstrich ziehen, der einen ähnlichen Effekt wie der Kajalstift erzielt. Aufgetragen wird er mit einem schmalen Pinsel, den man für ein auffälligeres Ergebnis zusätzlich anfeuchten kann. Am einfachsten gelingt der Lidstrich, in dem man die Linie mit hellem Lidschatten vorzeichnet und dann mit dunklem nachzieht. Praktisch sind auch 2-in-1-Produkte, die sehr farbintensiv sind, so dass man sie als Lidschatten und für den Lidstrich verwenden kann.
Zu welcher Augenform passt welcher Lidstrich?
Wie eingangs schon erwähnt, nutzen viele Visagisten und Make-up-Artisten den Eyeliner-Strich, um optische Täuschungen zu erzielen. Dazu gehört es zum Beispiel, kleinere Augen größer zu schummeln. Eng zusammenstehende Augen optisch auseinander zu ziehen und tiefliegende Augen hervorzuheben. Aber welcher Lidstrich passt zu welcher Augenform? Wir klären auf:
Mit dem Eyeliner die Augen vergrößern
Wer kleine Augen optisch vergrößern möchte, sollte einen "Wing Lidstrich" probieren. Dieser funktioniert so: Vom äußeren Augenwinkel aus eine Linie nach oben ziehen. Diese kann man sich am Besten als eine Verlängerung der unteren Wasserlinie vorstellen. Vom Höhepunkt des Striches wird dann eine Linie zur Mitte des Augenlides gezogen. Dann noch eine dünne Linie zum Augeninnenwinkel zeichnen und die freie Fläche, die am äußeren Augenwinkel entstanden ist, ausmalen. Fertig!
Dunkle Töne machen Augen optisch leider noch kleiner – deshalb dürfen sie nur ganz zart gesetzt werden. Größer wirken kleine Augen, wenn sie im inneren Lidrand mit einem weißen Kajalstift ausgemalt werden. Farben lassen die Augen strahlen: Braun, Grau, Grün oder Blau engen das Auge optisch nicht so ein.
Mit dem Eyeliner Augen verkleinern
Wer seine Augen zu groß findet, der kann sie mit einem Eyeliner ganz einfach etwas kleiner schummeln. Das muss nicht die schwarze Voll-Umrandung des Auges sein – die wirkt ohnehin unnatürlich – sondern ein hübscher Lidstrich in klassischem Schwarz, Anthrazit oder dunklem Braun mit einem leichten Kajalstrich unter dem Auge. Abends könnt ihr den Look ruhig etwas edgy schminken. Dicker auftragen und mit einem Wattestäbchen ein bisschen verreiben.
Tiefliegende Augen hervorheben
Um Augen mehr hervorstechen zu lassen, kommt es nicht nur auf den richtigen Eyeliner-Strich an, sondern auch auf das Drumherum. Dabei empfiehlt es sich zum Beispiel, glänzenden Lidschatten zu wählen und diesen auf dem gesamten beweglichen Lid aufzutragen. Als Lidstrich-Variante nutzt man am besten den Cat-Eye-Look, der vom Augeninnenwinkel zum Außenwinkel reicht. Abgerundet wird der Look mit zwei Schichten Mascara.
Schlupflider verschwinden lassen
Viele Frauen neigen zu Schlupflidern, die sich im Laufe der Jahre sogar noch verschlimmern können. Um diese zu kaschieren und den Blick optisch zu öffnen, gibt es eine Make-up-Technik: Einen hellen Lidschatten (ohne Glitzerpartikel oder Schimmer!) auf das bewegliche Lid geben. Für die Lidfalte eine dunklere Nuance wählen. Mit dem Eyeliner einen dünnen Lidstrich nah am Wimpernkranz zeichnen, zum Augenaußenwinkel darf der Strich nach oben führen. So ein kleines Flügelchen hebt das Lid und macht den Blick wacher. Abschließend die Wimpern am oberen Wimpernkranz kräftig tuschen.
Herabfallende Augen anheben
Das Gegenteil sogenannter Katzenaugen sind die herabfallenden Augen, die an den äußeren Enden ein wenig nach unten zeigen. Das hebt sie: Der zarte Lidstrich darf am äußeren Ende einen kräftigen kurzen Schwung nach oben bekommen.
Weit auseinander stehende Augen
Sie wirken harmonischer, wenn sie im inneren Augenbereich dunkler betont werden. Mit einem flüssigen Eyeliner kann man die Linie vom inneren Augenwinkel bis zur Mitte etwas dicker ziehen, um dadurch die Augen optisch näher aneinander zu bringen. Lidschatten am inneren Lid in matten und etwas dunkleren Lidschattenfarben bringen die Augen ebenfalls optisch näher aneinander.
Bei eng zusammenstehende Augen
Mit dem Eyeliner kann prima etwas Weite geschummelt werden, wenn er betont unten aufgetragen und nach außen hin verlängert wird. Je weiter die dunklen und matten Töne nach außen gearbeitet werden, desto mehr zieht man die Augen optisch auseinander.
Lidschatten-Trick: Im inneren Bereich kann dann mit hellen und glänzenden Farben aufgehellt werden. Je mehr Glanz der Lidschatten hat, desto größer ist der Effekt. Wenn die Augen eher eng beieinander stehen, dann ist es wichtig, dass die Linie nicht direkt im Augenwinkel angesetzt wird, sondern einige Millimeter zur Mitte hin.
Eyeliner: Diese No Go's sollte man beachten
- Viele greifen zu wasserlöslichen Liner-Stiften, weil der dunkle Strich meist nicht beim ersten Mal gelingt und man ihn dann schneller abwischen kann. Aber: Auch im Alltag, wenn mal eine Wimper ins Auge fliegt oder die Sonne blendet, wird der Eyeliner schneller verlaufen. Deshalb immer zu wasserfesten Produkten ("waterproof") greifen und mit diesen schminken.
- Für den perfekten Halt ist eine Base auf dem beweglichen Lid unumgänglich. Die Base auf das gesamte Lid schminken.
- Wer eher kleine Augen hat, sollte keinen Eyeliner-Strich am unteren Wimpernkranz malen. Auch wenn uns viele Beauty-Blogger vormachen, wie schön das aussehen kann - es verkleinert das Auge optisch und ist nicht für jeden Typ geeignet. Zudem lenkt der Kajal am unteren Wimpernkranz auf mögliche Augenringe oder Tränensäcke.
- Verwackelte Linien gehen gar nicht und sehen nicht sehr ästhetisch aus. Wer auch nach viel Übung noch Probleme mit dem Lidstrich zeichnen hat, sollte zu Beauty-Helfern greifen. Mit DIESEM Beauty-Tool wird der Eyeliner-Strich perfekt.
- Nicht zu viel mit Farbe experimentieren!Ein dunkler Lidstrich in Schwarz, Braun, Grau oder Anthrazit gibt dem Auge viel Ausdruckskraft und lässt sich einfach so, aber auch mit dunklem oder hellem Lidschatten tragen. Farbigen Kajal oder Eyeliner sollte man hingegen am besten mit neutralen Farben kombinieren, da das Make-up ansonsten schnell zu grell wirkt. Grundsätzlich gilt: Ein dunkler Lidstrich gibt dem Blick Tiefe, ein farbiger betont die Augenfarbe. Schön für tagsüber ist ein heller Lidstrich am unteren Lid, der das Auge optisch öffnet und für einen frischen Look sorgt.
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